Erster Tag von Ronja

 Ein Atemzug, noch ein Atemzug, doch mein Blick bleibt festgenagelt auf diesem großen, angsteinflößenden Gebäude.

Ich weiß nicht, wie ich mich jemals dort zurecht finden soll.

Ich werde mich bestimmt verlaufen.

 Ich sehe zu meiner Freundin neben mir, die genau die gleichen Gedanken zu haben scheint.

Mit einem kurzen, unsicheren Lächeln bewegen wir uns Richtung Schuleingang.

 Das erste, was mir im Inneren der Schule ins Auge fällt, sind die Klassenfotos der großen Kinder, die an den Wänden hängen.

Dort hängen auch Gemälde, die mir Angst machen.

Ich schlucke. Ich will am liebsten wieder zurück in meine alte Klasse.

Diese Schule hier scheint so groß, sie könnte einen verschlucken.

Meine Mutter nimmt mich bei der Hand und zerrt mich zu einer blonden Frau, die sich als meine neue Lehrerin heraus stellt.

Sie sieht lieb aus.

Mit ein paar anderen Kindern zeigt sie uns das Gebäude.

Es sieht alles nicht so bunt aus wie in meiner alten Schule.

Die Wände dort waren total bekritzelt.

Ich senke meinen Kopf, als wir durchs Treppenhaus gehen. Mein Blick bleibt an verwirrenden Bildern hängen.

Als sich die Tür zu unserem Cluster öffnet, scheint mir die Schule gleich ganz anders.

Überall stehen Pflanzen, bunte Bilder hängen an den Wänden, genau wie in meiner alten Schule. Ein Lächeln huscht über meine Lippen, als wir den Klassenraum betreten.

 Die Lehrerin ruft nacheinander alle Namen auf.

Lara Müller. Das bin ich.

Ich gehe nach vorne und blickte mitten in lächelnde Gesichter.

Mein Puls geht runter, und ich weiß, dass ich es schaffen werde, mich hier zurecht zu finden. Irgendwie und Irgendwann.